Historie der "Gender Studies"

Ausgangslage

Da bisher keine einzige Gesellschaft gefunden wurde, in der Frauen als Gruppe sowohl über sich selbst als auch über die Männer ihrer Gruppe Entscheidungen treffen, die Regeln des sexuellen Verhaltens bestimmen, Heiratsallianzen schaffen, das politische, wirtschaftliche und soziale Leben für sich und ihre Gruppe verantwortlich leiten, ging man in den frühen Theorienbildungen davon aus, dass die Unterordnung der Frau unter den Mann gewissermaßen naturgegeben sei. Es wurde weiterhin schlicht vorausgesetzt, dass Männer immer die gesellschaftlich wichtigen Funktionen, Frauen die vermutlich unwichtigeren Arbeiten auszuüben hätten.
Ist männliche Dominanz und weibliche Subordination, d. h. die Ungleichheit unter den Geschlechtern, eine Konstante in menschlichen Beziehungen oder gab und gibt es Gesellschaften, in denen Frauen entweder die Macht mit Männern teilten oder Macht über Männer hatten und haben? Hat die Ungleichheit zwischen Mann und Frau biologische Ursachen oder ist sie möglicherweise ein kulturelles Produkt, wobei Traditionen, Sozialisationen, Religionen und ökonomische Einflüsse in einer komplexen Interaktion stehen? Waren und sind Frauen immer untergeordnet?